Den Sommerabend in Ewigkeit bewahren – Bilder vom Sonnenuntergang
Blaues Meer, sanfte Wellen, ein laues Lüftchen – ein perfekter Sommerabend. Die Sonne versinkt am Horizont und malt ein Naturschauspiel aus bunten Farben am Himmel. In solch einem Moment sehnen wir uns danach, diesen Augenblick für immer einzufangen. Aber wie oft gelingt es tatsächlich, die volle Pracht auf dem Foto zu bannen?
Wir bei Excire verstehen Ihr Bedürfnis, die Erinnerungen an Ihren Sommerurlaub lebendig zu halten und haben deshalb eine Reihe von Foto-Tricks für Sie, mit denen Sie alle Farbnuancen des Sonnenuntergangs am Himmel festhalten können. Entdecken Sie, mit welchen Kameraeinstellungen Sie von Ihrem nächsten Sonnenuntergang am Meer ein atemberaubendes Foto mit nach Hause nehmen können.
Tipps zur Vorbereitung auf das Fotografieren des Sonnenuntergangs:
Wann ist die Goldene Stunde?
Nutzen Sie die Goldene Stunde: Die beste Zeit, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, ist während der sogenannten „Goldenen Stunde“. Dies bezieht sich auf die Stunde unmittelbar vor dem Sonnenuntergang bzw. nach dem Sonnenaufgang. Diese Zeit bietet ein weiches, warmes Licht, das ideal für die Fotografie ist. Nutzen Sie diese Phase, um den perfekten Bildausschnitt zu wählen und Ihre Kameraeinstellungen zu justieren.
Wann und wo geht die Sonne unter?
Ermitteln Sie die genaue Sonnenuntergangszeit: Um den idealen Zeitpunkt für Ihre Aufnahmen nicht zu verpassen, ist es hilfreich, die genaue Zeit des Sonnenuntergangs zu kennen. Diese Information können Sie auf Websites wie Sunrise and Sunset oder The Photographer’s Ephemeris finden.
Verwenden Sie Apps zur Sonnenstandsbestimmung:
Verschiedene Apps können Ihnen dabei helfen, die Position der Sonne genau zu bestimmen, was bei der Planung Ihrer Fotografie sehr nützlich sein kann. Beliebte Apps hierfür sind:
Bildkomposition für Sonneuntergangfotos
Welche Merkmale könnten im Vordergrund des Bildes interessante Akzente setzen? Ziehen Sie in Betracht Motive mit einzubinden oder landschaftliche Merkmale hervorzuheben, um Spannungen für Ihr Bild zu erzeugen.
Einbeziehung von Vordergrundelementen: Objekte im Vordergrund wie Bäume, Felsen oder andere Objekte können Tiefe und Perspektive in Ihre Bilder bringen. Solche Elemente helfen nicht nur, den Blick des Betrachters durch das Bild zu führen, sondern geben dem Foto auch eine klar definierte Struktur.
Nutzung von Reflexionen: Wenn Sie in der Nähe von Wasser fotografieren, können Sie Reflexionen der Sonne nutzen, um eine dramatische Wirkung zu erzielen. Ein leicht bewegtes Gewässer, wie ein Fluss oder ein kleiner See, kann die untergehende Sonne und die Farben des Himmels wunderschön widerspiegeln.
Silhouetten schaffen: Positionieren Sie Objekte (diese werden stark unterbelichtet) zwischen Ihrer Kamera und der Sonne, um Silhouetten zu erzeugen. Dies kann besonders eindrucksvoll sein, wenn Sie die Umrisse von Personen, Bäumen oder anderen markanten Formen gegen den leuchtenden Himmel setzen.
Wetterlage für perfekte Fotos vom Sonnenuntergang
Was die Wetterbedingungen betrifft, so sind leicht bewölkte Himmel in der Tat ideal für Fotos vom Sonnenuntergang. Die Wolken fangen das Licht der Sonne ein und streuen es, was zu spektakulären Farben und Mustern führen kann.
Tipp der Redaktion: Nach dem eigentlichen Sonnenuntergang sollten Sie noch etwas verweilen. Die „Blaue Stunde“, die kurz nach dem Sonnenuntergang beginnt, bietet eine weitere Gelegenheit, einzigartige Fotos zu machen. In dieser Zeit erscheinen der Himmel und seine Farben oft in satten Blau- und Lilatönen, was zu außergewöhnlich stimmungsvollen Bildern führen kann. Diese Phase eignet sich besonders gut für Langzeitbelichtungen, da die verminderte Lichtintensität weiche und malerische Effekte erzeugt.
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Welches Objektiv eignet sich, um den Sonnenuntergang zu fotografieren?
Je nachdem, welchen Bildausschnitt Sie für Ihr perfektes Bild vom Sonnenuntergang wählen, eignen sich unterschiedliche Objektive. Sie möchten die Landschaft und Umgebung einfangen? Dann sollten Sie auf ein Weitwinkelobjektiv zurückgreifen. Sie möchten kleinere Abschnitte vom Himmel in Szene setzen? Dann sollten Sie zu einem Teleobjektiv tendieren. Die meisten Fotografen wählen ein Weitwinkelobjektiv für Fotos vom Sonnenuntergang, um die komplette Szenerie einzufangen.
Sonnenuntergang fotografieren – Einstellungen für Ihre Kamera:
Blende: Wählen Sie eine Blende zwischen f/8 und f/16.
Bitte beachten Sie, dass bei einer geschlossenen Blende Beugungsunschärfe auftreten kann.
ISO: Wählen Sie einen möglichst niedrigen ISO-Wert, um Bildrauschen zu vermeiden. Starten Sie mit ISO 100 und passen Sie den Wert ggf. an, wenn das Foto zu dunkel ist. Versuchen Sie, nicht über ISO 400 zu gehen.
Belichtungszeit: Nachdem Sie die Blende und den ISO-Wert eingestellt haben, wählen Sie eine Verschlusszeit. Das Bild sollte leicht unterbelichtet sein, damit Strukturen nicht verloren gehen und eine leichte Unterbelichtung die Farben kräftiger hervorbringt. Als Anfänger können Sie den Zeitautomatik-Modus Ihrer Kamera (Modus A oder AV, je nach Kamerahersteller variiert die Bezeichnung) nutzen. In schwierigen Lichtsituationen können manuelle Einstellungen im M-Modus jedoch bessere Ergebnisse liefern.
Für fortgeschrittene Fotografen kann die Methode „Exposure to the Right“ interessant sein, um Bildrauschen in den dunklen Bereichen der Aufnahme zu vermeiden. Weiter unten im Artikel gibt es einen separaten Abschnitt zu dem Thema.
Stativ: Je dunkler die Lichtverhältnisse werden, desto schwieriger gelingt es, scharfe Fotos aus der Hand zu machen. Ein Stativ ermöglicht Aufnahmen ohne Verwacklungen.
Bildstabilisator: Benutzen Sie den Bildstabilisator bei Aufnahmen aus der Hand. Wenn Sie ein Stativ verwenden, schalten Sie den Bildstabilisator ab.
Fokus: Der Autofokus von modernen Kameras liefert in der Regel überzeugende Ergebnisse. Mit zunehmender Dunkelheit kann der Autofokus jedoch schlecht fokussieren. Stellen Sie dann am besten manuell scharf. Sinnvoll ist die Verwendung des hyperfokalen Abstands. Mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels.
Bildqualität: Speichern Sie Ihre Bilder im RAW-Format, das eine vielseitige Nachbearbeitung Ihrer Fotos ohne Qualitätsverluste ermöglicht.
Fernauslöser oder Auslöseverzögerung: Wenn Sie ein Stativ nutzen, empfiehlt es sich, mit einem Fernauslöser oder der kamerainternen Auslöseverzögerung von mindestens 2 Sekunden zu fotografieren, um das Risiko für Verwacklungen zu minimieren.
Was ist Beugungsunschärfe? Wann tritt Beugungsunschärfe in der Fotografie auf?
Die Beugungsunschärfe ist ein Phänomen, das Einfluss auf die Qualität unserer Fotos hat. Dabei verhält sich das Licht, das auf die Blende des Objektivs trifft, wellenartig. Beim Passieren der Blendenöffnung wird das Licht an den Kanten der Blendenlamellen leicht abgelenkt. Anstatt geradlinig auf den Sensor oder Film zu treffen, breitet es sich kegelförmig aus. Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer ist der Effekt der Beugungsunschärfe. Insbesondere bei kleinen Blenden, wie beispielsweise f/16 oder f/22, können dadurch Kanten und Details im Bild unscharf werden.
Die Beugungsunschärfe wird besonders in der Landschafts- und Architekturfotografie relevant, da hier oft eine große Schärfentiefe gewünscht wird, um sowohl den Vorder- als auch den Hintergrund scharf abzubilden. Sie müssen daher einen Mittelweg finden, um eine ausreichende Schärfentiefe ohne signifikante Beeinträchtigung durch Beugungsunschärfe zu erzielen.
Um zu ermitteln, ab welcher Blende die Beugungsunschärfe für eine bestimmte Kamera sichtbar wird, kann der „Diffraction Calculator“ von PhotoPills hilfreich sein. Sie können ihn in der App oder online nutzen.
Eine fortgeschrittene Technik, um Beugungsunschärfe zu umgehen, ist das Focus-Stacking. Dabei werden mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Fokuseinstellungen gemacht und später in der Nachbearbeitung zu einem Bild mit großer Schärfentiefe zusammengefügt, das gleichzeitig frei von Beugungsunschärfe ist. Neue Kameras bieten Fokus-Stacking häufig als integriertes Feature an.
Wie funktioniert die Hyperfokale Distanz? Wie bestimme ich die Fokussierungsentfernung für Landschaftsaufnahmen?
Die hyperfokale Distanz ist der Punkt auf der Entfernungsskala des Objektivs, bei dem die Schärfe von der Unendlichkeit bis zu einem bestimmten Punkt davor optimal ist. Indem man auf die hyperfokale Distanz fokussiert, maximiert man die Tiefenschärfe und stellt sicher, dass sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf abgebildet werden. Dies ist besonders nützlich in der Landschaftsfotografie, um sicherzustellen, dass alles von Vordergrund bis Horizont klar dargestellt wird. Um die hyperfokale Distanz zu bestimmen, muss die Brennweite, Blendenzahl und der gewünschte Schärfebereich berücksichtigt werden. Mithilfe von Tabellen oder Fotografie-Apps wie PhotoPills kann die optimale Fokussierungsentfernung ermittelt werden, um eine maximale Schärfe in der Landschaftsaufnahme zu gewährleisten.
Was versteht man unter Exposure to the Right (ETTR) und Develop to the Left? Wie optimiere ich die Bildqualität?
Die Technik des „Exposure to the Right“ (ETTR) ist eine fortgeschrittene fotografische Methode, um die bestmögliche Bildqualität zu erreichen, indem die Belichtung so angepasst wird, dass das Histogramm Ihrer Kamera nach rechts verschoben wird, ohne dass helle Bereiche überbelichtet werden. Dies bedeutet, dass Sie das Foto mit der maximal möglichen Belichtung aufnehmen, ohne dabei Details in den Lichtern zu verlieren. Das Histogramm zeigt bei einer solchen Aufnahme eine Verschiebung der Tonalität und Helligkeitsinformationen nach rechts.
Wie wirkt sich „Exposure tot he Right“ auf dem Histogramm aus?
Beim ETTR wird das Histogramm nach rechts verschoben, sodass sich die Spitzenwerte nahe am rechten Rand des Histogramms befinden, aber nicht darüber hinausgehen. Dies nutzt den größeren Datenumfang in den helleren Teilen des Bildsensors, was zu einer feineren Gradation und geringeren Bildrauschen in den Schatten führt.
Was versteht man unter „Develop to the Left“?
Nach der Aufnahme kommt die Phase des „Develop to the Left“. Hierbei werden die im ETTR-Verfahren aufgenommenen Bilder während der Nachbearbeitung im Raw-Converter korrigiert, um die Belichtung so anzupassen, dass die Tonwerte wieder in einen idealen, ausgewogenen Bereich gebracht werden.
Was ist der Vorteil der Methode?
Der größte Vorteil von ETTR liegt in der Minimierung des Bildrauschens, insbesondere in dunklen und schattenreichen Bereichen. Durch die Maximierung der Belichtung werden mehr Informationen in den dunklen Bereichen erfasst, was zu detaillierteren und saubereren Schatten führt, wenn die Belichtung in der Nachbearbeitung angepasst wird. Dies ist besonders vorteilhaft bei Aufnahmen in schwach beleuchteten Umgebungen, bei denen das Rauschen sonst sichtbarer wäre. Außerdem wird sichergestellt, dass Lichter nicht in die Sättigung gehen oder ausbrennen.
HDR-Aufnahen oder Bracketing für Fotos vom Sonnenuntergang:
HDR-Aufnahmen (High Dynamic Range):
HDR-Aufnahmen sind ideal, um die komplexe Lichtsituation eines Sonnenuntergangs festzuhalten, indem sie verschiedene Belichtungen eines Motivs kombinieren. Nutzen Sie ein Stativ, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, und aktivieren Sie auf Ihrer Kamera den integrierten HDR-Modus. Die Verarbeitung bzw. die Rechenzeit für die Erstellung einer HDR-Aufnahme kann je nach Kameramodell recht lange ausfallen. Ihre Kamera hat keine HDR-Funktion? Kein Problem! Sie können manuell Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungen erstellen (unterbelichtet, richtig belichtet, überbelichtet) und in der Nachbearbeitung mit einer Software wie Adobe Lightroom zu einem Bild zusammenfügen. Die Aufnahmen sollten im RAW-Format gespeichert werden, um die bestmögliche Qualität zu erreichen. Achten Sie bei der Nachbearbeitung auf ein natürliches Aussehen, ohne die Bilder zu überzeichnen.
Exposure Bracketing – Belichtungsreihe: Was ist Bracketing? – Exposure Bracketing vs. HDR:
Beim Bracketing erstellt die Kamera eine Fotoreihe desselben Motivs mit verschiedenen Einstellungen. Beim Fokus-Bracketing werden dabei Fotos mit verschiedenen Schärfeebenen erstellt. Beim Exposure Bracketing handelt es sich um eine Belichtungsreihe. Mit diesen automatischen Reihenaufnahmen mit verschiedenen Belichtungsstufen können Sie die Lichtszene umfassend erfassen und diese später zu einem optimal ausgeleuchteten Bild kombinieren. Der Vorteil gegenüber HDR liegt darin, dass hier die Bilder nicht direkt verrechnet werden und somit weniger Zeit in Anspruch nehmen. In der Postproduktion können Sie mit einer Software die Bilder zu einem Foto zusammenfügen.
Fazit: Sonnenuntergang fotografieren
Nachdem Sie nun mit unseren Tipps und Tricks ausgestattet sind, und wissen, wie man einen facettenreichen Sonnenuntergang meisterhaft einfängt. Die Schönheit eines Sonnenuntergangs festzuhalten, bedeutet mehr, als nur den Auslöser zu drücken – es ist die Kunst, den flüchtigen Zauber eines Augenblicks für die Ewigkeit zu bewahren. Mit den richtigen Werkzeugen, wie Excire Foto 2024, können Sie nicht nur Ihre Bilder optimal organisieren, sondern auch mit unserer Excire Analytics Ihre Fotokünste analysieren und verbessern.
Und denken Sie daran: Jeder Sonnenuntergang ist einzigartig – genau wie die Bilder, die Sie davon machen. Wenn Sie Ihre Fotos bei Instagram teilen, nutzen Sie gerne das Hashtag #Excire.